Auf den Spuren der Geschichte Niedersachsens und der Demokratie

13 Mitglieder werden direkt gewählt, 12 Mitglieder werden als Delegierte der Jugendvertretungen aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden, dem Kreissportbund e.V., dem Kreisjugendring sowie dem Kreisschülerrat entsandt.
So verteilen sich die 25 Sitze des Jugendparlaments Friesland. (© Jugendparlament Friesland)

Sommerreise der Landtagspräsidentin
3. September 2021

7. Station: Das Jugendparlament Friesland– Ideen für die Zukunft der Demokratie

Zukunftsprobleme lassen sich besser lösen, wenn die junge Generation mitbestimmen kann. Aus dieser Idee heraus entstand 2017im Landkreis Friesland das Jugendparlament. Die Herausforderung hieß demografischer Wandel, also die alternde Gesellschaft, gerade in ländlichen Regionen. Der Landkreis Friesland wollte dies nicht hinnehmen und nahm 2015 an der bundesweiten Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ teil. 500 Jugendliche aus Friesland beteiligten sich an 20 Demografie-Workshops und erarbeiteten 1400 Lösungsvorschläge. Der Erfolg war Wegbereiter für das Jugendparlament Friesland https://jugendparlament-friesland.de/. Es hat bis zu 25 stimmberechtigte Mitglieder zwischen 13 und 21 Jahren. Maximal 12 werden gewählt, die anderen entsendet der Kreisschülerrat, der Kreissportbund oder der Kreisjugendring. Die erste Wahl fand vor fast genau vier Jahren statt.

Seitdem hat es den Auftrag, den Landkreis für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene attraktiver zu machen. Wie ihnen das gelingt und welche Ideen die Mitglieder haben, mit diesen Fragen im Gepäck reiste Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta nach Jever im Rahmen ihrer Sommerreise. Sieben der Mitglieder, die stellvertretende Landrätin Marianne Kaiser-Fuchs, die Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch und die Kreisjugendpflegerin Antonia Herzog begrüßten sie im Theater am Dannhalm.

Die jungen Parlamentarier und Parlamentarierinnen erklärten, dass sie besondere Rechte haben: Sie sind an Planungen und Entscheidungen von Politik und Verwaltung beteiligt, haben Rede- und Antragsrecht. Und sie verfügen über ein eigenes Budget von 50.000 Euro pro Jahr, was sie für eigene Projekte verwenden können. Vorsitzender Marcel Hans betonte, sie hätten eine echte Stimme in der Kommunalpolitik. Luca Mißmahl unterstrich ebenso, sie bringe sich im Jugendparlament ein, weil die sie hier etwas bewegen könne. Aktuell sei die Bundestagswahl ein wichtiges Thema, beispielsweise Voto, eine neue digitale Wahlhilfe für die Kommunalwahl in Friesland. Neben den Sitzungen verbreiten die Mitglieder des Jugendparlaments ihre Themen wie Nachhaltigkeit, besserer ÖPNV oder schnelleres Internet auch mit einem Podcast, dem „JuPa Schnack“ sowie über Social-Media-Kanäle.

„Gerade in einer Zeit, wo Kritik an der Demokratie zunimmt, müssen wir über neue Wege nachdenken, mehr Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen. Dazu gehört auch, der jungen Generation ein recht auf Teilhabe zu sichern, wie es im Jugendparlamente Friesland geschieht.“, betonte Dr. Gabriele Andretta. Sie dankte dem Jugendparlament für den Einblick in seine Arbeit und den Erfahrungstausch zur Schule in Corona-Zeiten.  Um den Austausch fortzusetzen, lud die Präsidentin die Mitglieder des Jugendparlaments in den Landtag ein.

Diskussionsrunde mit dem Jugendparlament im Theater am Dannhalm. (© Dr. Stefanie Waske/Niedersächsischer Landtag)
Gruppenfoto: (vorn) die stellvertretende Landrätin Marianne Kaiser-Fuchs, der Vorsitzende des Jugendparlaments Marcel Hans und Dr. Gabriele Andretta, hinter die Mitglieder des Jugendparlaments (v.l.) Jantje Dirks, Leonie Huth, Maximilian Uden, Bennet Buß, Luca Mißmahl und Jana Martens. (© Dr. Stefanie Waske/Niedersächsischer Landtag)