Pressemitteilung 049/2023

„Fake News, Wahrheit und Wissenschaft“ - Veranstaltung mit der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Niedersächsischen Landtag

Wahrheit ist ein hohes Gut, doch die Vorstellungen davon, was Wahrheit ist und wie man zu ihr gelangt, sind umstritten. In Zeiten von „Fake News“ und „alternativen Wahrheiten“ erscheinen die Wissenschaften als hehre Instanz unverfälschter Erkenntnis. Und doch muss auch in den Wissenschaften der Wahrheitsbegriff stetig neu verhandelt werden.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen sich jeden Tag die Frage: Wann sind Entdeckungen, sind Forschungsergebnisse „wahr“? Wie frei dürfen Messergebnisse interpretiert werden? Und wie ist der Umgang mit wissenschaftlichen Standards in Zeiten von „Fake News“?

„Fake News, Wahrheit und Wissenschaft“ – lautet daher das Thema der diesjährigen Vortragsveranstaltung mit der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, zu der Landtagspräsidentin Hanna Naber einlädt. Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 4. Oktober 2023, um 17:00 Uhr im LEIBNIZ-Saal des Landtages (Hannah-Arendt-Platz 1) statt. Nach Impulsvorträgen von Stefanie Dehnen und Gerhard Lauer möchten Mitglieder der Akademie mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

Stefanie Dehnen, Professorin für Anorganische Chemie am Karlsruher Institut für Technologie, wird vor allem auf die Wahrheitsfindung in den Naturwissenschaften eingehen. Dabei wird sie erläutern, welche technischen Einschränkungen es bei Messapparaturen gibt und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler damit umgehen. Ab welcher Genauigkeit gilt ein Ergebnis als gesichert? Und wird die Wahrheit für eine verkaufsfördernde Berichterstattung zunehmend verzerrt?

Gerhard Lauer, Professor für Buchwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Experte für Digital Humanities, wird in einem Impulsvortrag nach Rolle und Funktion der Sozialen Medien für die Entstehung von Fake News fragen. Lauer widerspricht der weit verbreiteten These einer zunehmenden Radikalisierung durch Soziale Medien. Er vertritt vielmehr die Ansicht, dass andere Faktoren wie politische Instrumentalisierung, Strukturen der Medien oder soziale Veränderungen in der Gesellschaft weit einflussreicher sind.

Der Veranstaltungsbesuch ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen@lt.niedersachsen.de  ist erforderlich.

Hinweis
Medienschaffende sind eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail an presselandtag@lt.niedersachsen.de wird erbeten.