Kunst und Corona – ein Dialog in bewegter Zeit

Eine Frau zeigt verschiedenen Personen die Exponate der Sonderausstellung, die an den Wänden hängen.
Kerstin Schumann (rechts) führt MdL Guido Pott, Bürgermeister Heiner Pahlmann und Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta mit der Vorsitzenden des Fördervereins des Museums, Sabine Winkelmann, durch die Sonderausstellung. (© Dr. Stefanie Waske/Nds. Landtag)
Ein Mann erklärt Präsidentin Dr. Andretta eine große Maschine, die zur Herstellung von Garn verwendet wird.
Volker Leismann erklärt Dr. Gabriele Andretta den Reißkrempel von 1895, der die aufgelockerte Wolle im typischen Bramscher Rot zu Vorgarn verarbeitet. (© Dr. Stefanie Waske/Nds. Landtag)

Plötzlich herrschte im Tuchmacher Museum Bramsche große Leere, wo eigentlich sonst Kunstwerke zu besichtigen sind, Veranstaltungen eröffnet werden sollten. Mit der Corona-Pandemie musste das Museum für sieben Wochen schließen. Eine kurze Schockstarre sei dies gewesen, erinnerte sich Museumsleiterin Kerstin Schumann. Dann hätten sie ihre historischen Maschinen gepflegt und repariert, im Sonderausstellungsraum Stoffe gebügelt, aus ihnen Masken genäht. Mittlerweile sind im Museum Kunstwerke zum Thema „Bewegte Zeiten – bewegende Bilder“ zu sehen, die sich mit der Corona-Krise auseinandersetzen. Die Sonderausstellung besuchte Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta auf ihrer Sommerreise, begleitet von ihrem Landtagskollegen Guido Pott.

Bisher hätten sich  27 Künstlerinnen und Künstler mit ihren Sichtweisen beteiligt, so Schumann, vor allem Textilkünstlerinnen und -künstler. Andretta bemerkte nach dem Rundgang durch die Ausstellung: „Die Kunstschaffenden zeigen in ihren Werken die Dunkelheit der Corona-Zeit, ihre Sorgen, aber auch ihre Hoffnungen. Ich habe die Ausstellung ganz bewusst als letzte Station auf meiner Sommerreise gewählt. Denn wie unverzichtbar für uns alle Kunst ist, das hat die Pandemie ganz deutlich gemacht.“

Das Museum gehöre zur Identität von Bramsche, unterstrich der Bürgermeister der Stadt, Heiner Pahlmann.  Die Vorsitzende des Fördervereins des Museums Sabine Winkelmann betonte, dass gerade viele Kinder nach der Wiederöffnung zu ihnen gekommen seien mit zahllosen Fragen im Gepäck. Auch für diese sei das Museum unverzichtbar.

Die Kinder interessierten natürlich besonders die historischen Maschinen: Wie die zu großen Ballen gepresste Wolle gelockert, gemischt, zu Garn versponnen und schließlich zu Tüchern gewebt wird. Auch die Landtagspräsidentin wollte die „Herzkammer“ des Museums nicht auslassen. Teils wie vor über hundert Jahren verarbeiten die ratternden Maschinen die Wollflocken im typischen Bramscher Rot zuverlässig. Wie genau, erklärten die Museumsmitarbeiter Volker Leismann und Antonio Torres und mit dem faszinierenden Einblick endete die Sommerreise.

Mehr zur Ausstellung und den Ideen der Künstlerinnen und Künstler: https://www.tuchmachermuseum.de/de/museum/blog