Landtagspräsidentin besucht Kunsthalle Emden

„Sight Seeing“, getrieben von der Suche nach Attraktionen die Welt bereisen – dies muss in Zeiten der Corona-Krise ein Traum bleiben. Noch vor wenigen Monaten war der moderne Mensch undenkbar ohne Flugreisen und Entdeckungstouren. Aber vielleicht ist dies der passende Moment, um einen kritischen Blick auf die Lust nach Sehenswürdigkeiten zu wagen? Aktuell ermöglicht dies die Kunsthalle Emden mit der Ausstellung „Sight Seeing – die Welt als Attraktion“. 150 Kunstwerke nehmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise von den antiken Weltwundern bis zu den Touristen-Selfies der Gegenwart.

Auch Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta reiste auf Einladung von Eske Nannen, Stifterin der Kunsthalle, nach Emden. Gemeinsam wollten sie ein Zeichen in schwierigen Zeiten setzen: Kunst kann gerade in der Corona-Krise Orientierung bieten. Mit Abstand und Maske begaben sich Dr. Andretta und Nannen – geführt von Lennart Beier – auf den Rundgang durch die Ausstellung.

Diese ist gleichsam eine kleine Kunstgeschichte, eine Reise durch Malstile und Darstellungsformen: Mal überhöhen die Künstler die Orte wie Charles Robert Cockerell, der im Bild „der Traum des Professors“(1848) die wichtigsten Sehenswürdigkeiten seiner Zeit nebeneinander malt und sie in ein goldenes Licht taucht – zu schön, um wahr zu sein. Mal rücken Fotografen die Orte eher sachlich in den Mittelpunkt. Andere Künstler entzaubern die Sehenswürdigkeiten, wie der chinesische Künstler Ai Weiwei, auf dessen Fotos berühmten Bauwerken der Stinkefinger gezeigt wird. Aber nicht nur Bilder sind zu entdecken, auch Textil-Skulpturen wie der Bundestag, der an ein Kissen erinnert oder Frankfurt als Stadt zum Mitnehmen im Reisekoffer.

Mehrere Jahre hatte die Kunsthalle die Ausstellung vorbereitet, die Werke reisten sogar aus dem amerikanischen Bundesstaat Louisiana an. Niemand ahnte bei den Planungen, welch dramatische Aktualität die Ausstellung bekommen würde. Dr. Gabriele Andretta sagte nach ihrem Rundgang: „Eine sehenswerte Ausstellung, die uns staunen lässt, uns nachdenklich macht und manchmal auch zum Lächeln bringt. Der Besuch war für mich eine große Bereicherung – gerade in einer Ausnahmesituation wie der Corona-Krise.“

Eske Nannen zeigte der Landtagspräsidentin auch wichtige Werke der Sammlung, die Depots und die Malschule. Vieles gelange mittlerweile an räumliche Grenzen: Riesige Bilder finden im Depot kaum Platz, die Räume zum kreativen Gestalten des Programms „Kunst aktiv“ sind begrenzt – gerade in Zeiten wie der Corona-Krise. Nannen warb für eine Erweiterung der Kunsthalle, für die es bereits eine Zusage vom Bund gebe. So könnten in Zukunft noch mehr Menschen sich kreativ mit der Kunst auseinandersetzen -gerade Kinder und Jugendliche.

Mehr Informationen: https://kunsthalle-emden.de/

 

Eske Nannen (r.) erklärt Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta die bisherigen Erweiterungen der Kunsthalle.
Eske Nannen (r.) erklärt Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta die bisherigen Erweiterungen der Kunsthalle. (© Dr. Stefanie Waske)
Lennart Beier (Mitte), Eske Nannen (l.) und Dr. Gabriele Andretta in der Sammlung der Emdener Kunsthalle.
Lennart Beier (Mitte), Eske Nannen (l.) und Dr. Gabriele Andretta in der Sammlung der Emdener Kunsthalle. (© Dr. Stefanie Waske)
Lennart Beier (l.), Dr. Gabriele Andretta und Michael Kühn in der Sonderausstellung „Sight Seeing“.
Lennart Beier (l.), Dr. Gabriele Andretta und Michael Kühn in der Sonderausstellung „Sight Seeing“. (© Dr. Stefanie Waske)
Gruppenfoto in der Malschule: (v.l.) Dr. Gabriele Andretta, Thomas Lemke, Eske Nannen, Amélie Lemke, Michael Kühn und Claudia Ohmert.
Gruppenfoto in der Malschule: (v.l.) Dr. Gabriele Andretta, Thomas Lemke, Eske Nannen, Amélie Lemke, Michael Kühn und Claudia Ohmert. (© Dr. Stefanie Waske)