Madame Doktorin Schlözer hält Einzug ins Leineschloss
Als erste deutsche Frau erhielt Dorothea Schlözer 1787 den Doktor der Philosophie. Durch eine zerbrochene Fensterscheibe musste sie noch im Verborgenen zusehen, wie die Universität Göttingen ihr den Titel verlieh. Frauen waren zur Ernennung in der Universitätsbibliothek nicht zugelassen. Heute ist Schlözer Vorbild: Ihr zu Ehren hat die Universität Göttingen Förderprogramme für Wissenschaftlerinnen aufgelegt; seit 1958 verleiht sie die Schlözer-Medaille an Frauen, die sich um die Wissenschaft verdient gemacht haben. An die Pionierin erinnert nun auch ein Abdruck ihrer Büste im Büro der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta. Gut verpackt hatten diese die Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel und die Direktorin der Zentralen Kustodie, Dr. Maria Luisa Allemeyer, nach Hannover gebracht. Dort überreichten sie die Büste der Landtagspräsidentin und Alumna der Universität Göttingen. Dr. Andretta war begeistert und sagte: „Ein wunderbares Geschenk! Dorothea Schlözer steht für den schwierigen und langwierigen Weg zur Gleichstellung von Frauen an den Universitäten. Sie erinnert an die erzielten Fortschritte, aber auch an die noch vor uns liegenden Anstrengungen zur tatsächlichen Gleichstellung.“ Die Präsidentin freut sich, ihren zukünftigen Gästen die historischen Hintergründe und Verdienste Dorothea Schlözers zu erläutern. Und den berühmten Stammbucheintrag der Doktorin zu erwähnen: „Die Tapferkeit ist weiblichen Geschlechts“.
Dorothea Schlözer (1770 bis 1825)
Die Tochter des GöttingerProfessors und Publizisten August Ludwig Schlözer studierte an der Universität Göttingen Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften.
Mehr Information auf der Internetseite der Universität Göttingen:
Dorothea Schlözer (1770 bis 1825)
FrauenORT Dorothea Schlözer