Landtagspräsidentin besucht Kindertafel Lüneburg

Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta und Diakonin Antje Stoffregen vor dem FairTeiler, in dem Lebensmittel getauscht werden können.
Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta und Diakonin Antje Stoffregen vor dem FairTeiler, in dem Lebensmittel getauscht werden können. (© Dr. Stefanie Waske/Niedersächsischer Landtag)
von links: Ulrike Butenschön, Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta, Dr. Barbara Hanusa, Anna Schlendermann und Antje Stoffregen mit der neuen mobilen Küche, die gerade montiert wird.
von links: Ulrike Butenschön, Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta, Dr. Barbara Hanusa, Anna Schlendermann und Antje Stoffregen mit der neuen mobilen Küche, die gerade montiert wird. (© Dr. Stefanie Waske/Niedersächsischer Landtag)

Lernen, Spielen und ganz viel Hoffnung

Die Schulen geschlossen, zu Hause mit Eltern und Geschwistern auf engstem Raum – für viele Kinder sah so der Corona-Alltag aus. In Lüneburg gab es für einige von ihnen etwas gegen Frust und Langeweile: Lernen und Spielen in der Kindertafel Lüneburg. Dr. Gabriele Andretta besuchte die Einrichtung der evangelisch-lutherischen Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde als erste Station auf ihrer Sommerreise. Deren Leiterin, Diakonin Antje Stoffregen, empfing die Landtagspräsidentin mit Ulrike Butenschön, pädagogische Mitarbeiterin der Kindertafel, Dr. Barbara Hanusa, Mentorat Leuphana Universität Lüneburg und Anna Schlendermann, Diakonin und Sozialarbeiterin in der Kindertafel.

Stoffregen stellte die Angebote der Kindertafel während der Pandemie vor: Von Anfang Mai bis Mitte Juli konnten Grundschüler der Igelschule und der Anne-Frank-Schule an Schultagen eine Stunde am Vormittag in die Kindertafel kommen. 65 ehrenamtlich Engagierte unterstützen sie beim Lernen, schufen den LernRaum. Nach dem Unterricht erhielten die Mädchen und Jungen in einer handbemalten Tüte einen Imbiss und Beschäftigungsangebote mit nach Hause. In den Sommerferien standen dann drei Stunden am Vormittag Spiel, Spaß, Bewegung und Kreatives auf dem Programm. Außerdem lasen Ehrenamtliche Texte aus Kinderbüchern als Sprachnachricht für die Kinder ein.

Dr. Barbara Hanusa betonte, mit dem LernRaum hätten sie ein Zeichen für Bildungsgerechtigkeit setzen wollen. 25 ihrer Studierenden hätten sich freiwillig gemeldet, so seien Lerntandems entstanden. Von dem Austausch hätten nicht nur die Kinder profitiert, sondern auch die Studierenden. 48 Kinder, so Diakonin Stoffregen, hätten den LernRaum regelmäßig besucht. Auch die Eltern hätten mehr und mehr den Kontakt gesucht, berichtete sie, teils mit dem Wunsch, ihre deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Dafür hätten sie weitere Angebote geschaffen. Sowieso habe die Krise sie und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer zu ganz neuen Ideen inspiriert – nicht nur zu pädagogischen: Vor der Tür der Kirche steht ein kleines Holzhäuschen, der FairTeiler. Jeder, der möchte kann hier überzählige Lebensmittel abgeben, andere sie mitnehmen.

Das nächste Projekt nahm beim Besuch der Landtagspräsidentin bereits Gestalt an: In der Kirche wurde eine neue Küche auf Rollen aufgebaut, um in der Paul-Gerhardt-Kirche unter Einhaltung der Abstandsregeln wieder zusammen kochen und essen zu können. Dafür wurden Spenden gesammelt. Die Landtagspräsidentin überreichte der Leiterin der Kindertafel einen Scheck. „Ich freue mich sehr, dass Sie auch dieses Projekt verwirklichen können. Mit Ihrer Arbeit geben Sie Kindern Bildungschancen, Hoffnung und Stärke. Auch in der Krise hat die Kindertafel Wege gefunden, Kontakt zu den Kindern im Quartier zu halten und mit ihnen zu lernen. Ich bin tief beeindruckt von Ihrem Engagement.“