Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta unterwegs auf den Spuren des Bauhauses

„In Niedersachsen leben die Ideen der Moderne weiter“

In diesem Jahr feiert das Bauhaus 100 Jahre Jubiläum. Zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen erinnern an die Kunstschule in Weimar, Dessau und Berlin. Doch – wie prägt die Moderne eigentlich Niedersachsen? Dieser Frage ging Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta auf ihrer diesjährigen Sommerreise nach.

1.Tag

Die erste Station am 20. August 2019 führte sie nach Celle zum architektonischen Erbe Otto Haeslers.

Der hatte zwar nicht am Bauhaus studiert oder gelehrt. Er teilte aber dessen Ideen des neuen sozialen Bauens und setzte sie beeindruckend um: Seine Siedlungsbauten – zunächst in Celle, später auch in anderen Städten – machten ihn international bekannt.

An ihn erinnert heute das Otto-Haesler-Museum, das in seiner Siedlung im Blumläger Feld liegt. Dort begrüßten die Landtagspräsidentin von der Otto-Haesler-Stiftung der Geschäftsführer Rudolf Becker und der Vorsitzende Ulrich Kinder, Celler Stadtbaurat. Sie zeigten Dr. Andretta das neugestaltete Museum im ehemaligen Waschhaus der Siedlung und eine Wohnung für das Existenzminimum, eingerichtet mit Originalmöbeln der 1930er Jahre.

Rudolf Becker (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder vor dem Eingang der Museumswohnung
Rudolf Becker (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder vor dem Eingang der Museumswohnung. (© Waske)
Dr. Gabriele Andretta und Rudolf Becker in der Küche der Museumswohnung
Dr. Gabriele Andretta und Rudolf Becker in der Küche der Museumswohnung. (© Waske)

Günstiger und lebenswerter Wohnraum für Geringverdiener – Haeslers Anspruch – sei hochaktuell angesichts der rasant steigenden Mieten in den Städten, betonte die Landtagspräsidentin.

Nach dem Blumläger Feld ging es zur farbenfroh gestalteten Siedlung Italienischer Garten, den ersten Bauten von Haesler im Stil des Neuen Bauens. Und zur Direktorenvilla, in der im Bauhaus-Jubiläumsjahr eine Fotoausstellung zur Architektur Haeslers zu sehen ist. Den Abschluss bildete einer der wichtigsten Entwürfe des Architekten – die Altstädter Schule. Dennis Bellgart, Fachdienstleiter Bauen der Stadtverwaltung, kam zum Gespräch dazu. Die Grundschule beeindruckt mit ihrer schlichten Schönheit. Sie müsste allerdings saniert werden, ebenso wie Teile der Siedlung Blumläger Feld. Die Sporthalle der Schule, deren Decke mit Holz abgehängt ist, könnte so wieder in ihren ursprünglichen Zustand mit einem Glasdach versetzt werden. Mittel vom Bund sind bereits zugesagt. Dass eine Renovierung der architektonisch bedeutsamen Gebäude sehr wünschenswert ist, darin waren sich alle einig. Der Abschluss des Besuches fand dann – stilgerecht – im von Haesler geplanten Café Kiess statt.

Otto Haeslers Siedlung Italienischer Garten
Otto Haeslers Siedlung Italienischer Garten. (© Waske)
Dennis Bellgart (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder im Treppenhaus der Altstädter Schule
Dennis Bellgart (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder im Treppenhaus der Altstädter Schule. (© Waske)
Begrüßung am Barkenhoff: Axel Miesner (v.l.), Bernd Lütjen, Beate C. Arnold, Dr. Gabriele Andretta, Stefan Schwenke, Jörg van den Berg und Matthias Jäger
Begrüßung am Barkenhoff: Axel Miesner (v.l.), Bernd Lütjen, Beate C. Arnold, Dr. Gabriele Andretta, Stefan Schwenke, Jörg van den Berg und Matthias Jäger. (© Waske)

Pressebericht: Landtagspräsidentin besucht Otto-Haesler-Stiftung

Dann ging die Reise zur zweiten Station – in das Künstlerdorf Worpswede.

Einige seiner Künstlerinnen und Künstler haben die Malerei der Moderne geprägt, beispielsweise Heinrich Vogeler oder Paula Modersohn-Becker. Zwischen 2007 und 2012 stellte sich der Ort mit einem Masterplan neu auf. Seitdem arbeiten die Museen unter einem Dach zusammen, wurden einige der Ausstellungshäuser mit umfangreichen Mitteln saniert und Gärten wiederhergestellt. Wie Worpswede sich seitdem entwickelt hat, wollte die Landtagspräsidentin mit ihrem Besuch erfahren.

Ihr Besuch begann am Barkenhoff, der Wohn- und Arbeitsstätte Vogelers und zur Jahrhundertwende das geistige Zentrum der Künstlerkolonie. Beate C. Arnold, Wissenschaftliche Leiterin der Barkenhoff-Stiftung und Matthias Jäger, Geschäftsführer des Worpsweder Museumsverbundes, begrüßten sie. Auch der Künstlerische Leiter der Kulturstiftung des Landkreises Osterholz, Jörg van den Berg, der Landrat des Kreises Osterholz, Bernd Lütjen, der Worpsweder Bürgermeister Stefan Schwenke und Landtagsabgeordneter Axel Miesner waren gekommen.

Sie alle machten deutlich, dass der Ort ein lebendiges Künstlerdorf ist und kein Museum. Beate C. Arnold führte zunächst durch die Dauerausstellung des Barkenhoffs. Dann ging es zum eigenwilligen Kuppelbau eines weiteren Vertreters des modernen Bauens – Bruno Taut: Er entwarf 1926 die sogenannte „Käseglocke“, die in einem Wäldchen liegt und von einem verwunschenen Garten umgeben ist. Einst wohnte hier der Schriftsteller Edwin Koenemann.

Wegen ihrer Kuppelform wird das Haus auch als Käseglocke bezeichnet
Wegen ihrer Kuppelform wird das Haus auch als Käseglocke bezeichnet. (© Waske)
Örg van den Berg erklärt das Kunstwerk „Duettrufe der Kraniche“ in der Rotunde der Großen Kunstschau
Örg van den Berg erklärt das Kunstwerk „Duettrufe der Kraniche“ in der Rotunde der Großen Kunstschau. (© Waske)

Nach weiteren zehn Minuten Fußweg erreichte die Gruppe die Große Kunstschau. Wie es gelingen kann, dem Publikum Neues zu zeigen und Altbekanntes zu präsentieren, erklärte Jörg van den Berg in seinem Ausstellunghaus. Er wolle kein Lager toter Dinge pflegen, sondern die Meister der Worpsweder Moderne in die heutige Zeit holen, in den Dialog mit den Besucherinnen und Besuchern bringen. „Worpswede hat die mit dem Masterplan gewonnenen Chancen gut genutzt“, stellte Dr. Gabriele Andretta fest. Sie begrüßte den Wunsch von Beate C. Arnold und Jörg van den Berg, in der Zukunft auch eine Kunstvermittlungsstelle für Jugendliche in Worpswede zu schaffen. Diese junge Generation für Kunst zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst auszuprobieren, sei äußerst wichtig, fand Dr. Gabriele Andretta – auch für die Zukunft von Worpswede.

Pressebericht: Landtagspräsidentin auf Sommerreise - Wissen um Worpswedes Wert

2.Tag

Dr. Gabriele Andretta im Gespräch bei der Oldenburgischen Landschaft
Dr. Gabriele Andretta im Gespräch bei der Oldenburgischen Landschaft. (© Waske)

Der zweite Tag begann mit einem Besuch bei der Oldenburgischen Landschaft.

Deren Präsident Thomas Kossendey stellte Dr. Gabriele Andretta die aktuellen Projekte vor. Und das Engagement der Arbeitsgruppen der Ehrenamtlichen, von denen zwei während des Besuches der Landtagspräsidentin tagten: Eine beschäftigte sich mit dem Neuanfang Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg im Oldenburger Land, die andere mit der archäologischen Denkmalpflege.

Präsident Kossendey betonte, dass vor allem die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ihn und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftige: Wie könne traditionelle ostfriesische Sprache und Kultur in einer Migrationsgesellschaft gepflegt werden? Wie sich die Region bis zum Jahr 2050 entwickeln? Gerade der ländliche Raum bereite der Oldenburgischen Landschaft Sorge. Es stelle sich die Frage, wie dieser so entwickelt werden könne, dass er mehr junge Menschen anziehe, lebenswert bleibe. Die reiche ländliche Kultur werde zu oft übersehen. Zudem versuchten sie Brücken zu den Zugewanderten und Jugendlichen zu schlagen, betonte Thomas Kossendey. „Wie begeistern wir die Jugend? Das ist eine der zentrale Frage für die Zukunft der Demokratie“, unterstrich Dr. Gabriele Andretta. Sie sei beeindruckt, in welcher thematischen Breite die Oldenburgische Landschaft aufgestellt sei. „Ihre Arbeit ist sehr verdienstvoll.“

(v. l.): Andreas Tensfeldt, Esther Niewerth-Baumann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Thomas Kossendey, Hanna Naber MdL, Benno Dräger und Ulf Prange MdL
(v. l.): Andreas Tensfeldt, Esther Niewerth-Baumann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Thomas Kossendey, Hanna Naber MdL, Benno Dräger und Ulf Prange MdL. (© Waske)
Dr. Gabriele Andretta und Horst Milde, von 1990 bis 1998 Präsident des Niedersächsischen Landtages, im Gespräch
Dr. Gabriele Andretta und Horst Milde, von 1990 bis 1998 Präsident des Niedersächsischen Landtages, im Gespräch. (© Waske)

Pressebericht: Junge Leute für Demokratie begeistern

Die zweite Station des Tages führte die Landtagspräsidentin in das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg.

Dr. Gabriele Andretta und Dr. Ursula Warnke vor dem Landesmuseum
Dr. Gabriele Andretta und Dr. Ursula Warnke vor dem Landesmuseum. (© Waske)
Auch in der Dauerausstellung des Museums lässt sich einiges entdecken – diesen riesigen Käfer zum Beispiel
Auch in der Dauerausstellung des Museums lässt sich einiges entdecken – diesen riesigen Käfer zum Beispiel. (© Waske)

Deren Direktorin Dr. Ursula Warnke und ihre Stellvertreterin Dr. Christina Barilaro stellten der Landtagspräsidentin ihre Ideen vor, wie sie junge Besucherinnen und Besucher für ihr Museum gewinnen. Das habe Tradition, betonten sie: Bereits bei seiner Gründung 1880 habe ihr Haus ein eigenes Klassenzimmer besessen und sei daher immer schon ein außerschulischer Lernort gewesen. Viele ihrer Themen im Museum seien gerade viel diskutiert, auch dank der Fridays-for-Future-Demonstrationen. Daher, so Dr. Ursula Warnke hätten sie sich für die Demonstrierenden geöffnet: Sie laden diese im Anschluss an die Proteste in ihre Cafeteria zu Vorträgen ein. Klimaforschung, Artensterben – die Themen des Museums – könnten sie so an die junge Generation vermitteln. Darüber hinaus stellten Dr. Ursula Warnke und Dr. Christina Barilaro ihre Sammlungsprojekte vor, die Digitalisierung von Insekten und von archäologischen Glasplattennegativen für Forschungszwecke. Auch dem Wolf widmet das Museum besondere Aufmerksamkeit und sammelt verunglückte Tiere. Dr. Gabriele Andretta unterstrich, wie wichtig kulturelle Teilhabe aller sei und es sei beeindruckend, wie dies dem Museum gelinge.

(v.l.) Dr. Ursula Warnke, Dr. Gabriele Andretta, Ulf Prange MdL, Adem Ahmad, Dr. Christina Barilaro und Hanna Naber MdL in der Cafeteria
(v.l.) Dr. Ursula Warnke, Dr. Gabriele Andretta, Ulf Prange MdL, Adem Ahmad, Dr. Christina Barilaro und Hanna Naber MdL in der Cafeteria. (© Waske)
Ausnahmsweise dürfen die Besucherinnen und Besucher ihre Meinung – hier zum Thema Wolf – auf die Scheiben der Vitrine schreiben
Ausnahmsweise dürfen die Besucherinnen und Besucher ihre Meinung – hier zum Thema Wolf – auf die Scheiben der Vitrine schreiben. (© Waske)
Gruppenbild vor der Kunsthalle: Holger Ansmann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Petra Stegmann und Christoph Goritz
Gruppenbild vor der Kunsthalle: Holger Ansmann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Petra Stegmann und Christoph Goritz. (© Waske)

Weiter ging die Reise zur dritten Station des Tages in die 1968 errichtete Kunsthalle in Wilhelmshaven.

Bereits 1913 entstand die Vorläuferkunstsammlung. Somit sei ihre Kunsthalle eine der ältesten Institutionen der Stadt, erklärte deren Leiterin Petra Stegmann. Ihr Haus verfügt zwar nicht über eine große Grundfläche und wirkt aber dennoch großzügig, da der Bau offen über mehrere Ebenen gestaltet ist; bodentiefe Fenster sorgen für Transparenz. Eine Ikone der Moderne, bemerkte Petra Stegmann. Mit dem Vorsitzenden des Vereins der Kunstfreunde, Christoph Goritz, zeigte sie der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta und ihrem Landtagskollegen Holger Ansmann die aktuelle Sonderausstellung. Der in Halle a.d. Saale geborene Künstler Moritz Götze beschäftigt sich in seinen Bildern mit deutscher Geschichte und Politik, so auch in Wilhelmshaven in seiner Schau „Scapa Flow und Götzendämmerung“.

Stegmann betonte, ihr sei es wichtig, Barrieren zwischen der Kunsthalle und der Gesellschaft abzubauen. Daher biete sie Kunstführungen für Mütter mit Babys an und öffne an einem Tag ohne Eintritt. Auch ein pädagogisches Angebot für Kinder und Jugendliche gebe es. Dr. Gabriele Andretta sagte: „Dass die Kunsthalle allen Interessierten unabhängig vom Einkommen und ganz besonders Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an der Kultur ermöglicht, finde ich sehr begrüßenswert.“

Petra Stegmann, (r.) und Christoph Goritz (2. v. l.) stellen die Bilder von Moritz Götze Dr. Gabriele Andretta und Holger Ansmann (l.) MdL vor
Petra Stegmann, (r.) und Christoph Goritz (2. v. l.) stellen die Bilder von Moritz Götze Dr. Gabriele Andretta und Holger Ansmann (l.) MdL vor. (© Waske)
Anfassen erlaubt – die Emaille-Bilder von Moritz Götze laden zum Entdecken ein
Anfassen erlaubt – die Emaille-Bilder von Moritz Götze laden zum Entdecken ein. (© Waske)

3. Tag

Der dritte und letzte Reisetag stand ganz im Zeichen der Bauhaus-Tapete.

Diese entwickelte 1929 die Tapetenfabrik Rasch in Bramsche gemeinsam mit Studierenden des Bauhauses in Dessau. Sie wurde zum erfolgreichsten Produkt der Kunstschule. Und wo lässt sich diese niedersächsische Bauhaus-Geschichte besser erfahren als am historischen Ort? Dr. Frederik Rasch öffnete der Landtagspräsidentin die Türen zu seiner Tapetenfabrik Gebr. Rasch. Sein Großvater, Emil Rasch, hatte einst die Vision, in Sachen Wanddekoration Neues zu wagen. Seine Schwester, Maria Rasch, hatte ihn dazu inspiriert – nach ihrem Studium am Bauhaus war sie zurück in ihre Heimat gezogen und eine aufstrebende Künstlerin. Sie vermittelte ihrem Bruder den Kontakt zu ihrer ehemaligen Hochschule. So wurde Emil Raschs Idee eines Produktes für alle, eine Tapete für das soziale Bauen, mit Studentenwettbewerben am Bauhaus Wirklichkeit. Als das Bauhaus 1933 seine Tore schloss, übernahm Rasch die Markenrechte. Bis heute entstehen in Bramsche Kollektionen der Bauhaus-Tapete, entsprechend der Zeit neu interpretiert. Keine leichte Sache bei den Erwartungen im Jubiläumsjahr, so Dr. Frederik Rasch. Er habe sich entschieden, erstmals mit der Tradition der bereits farbigen Bauhaus-Tapeten zu brechen. Ihre Farbe erhalten sie nun erst mit einem Anstrich an der Wand, was Architekten mehr Gestaltungsraum geben solle, erklärte Rasch. Ihn bewege und freue das Interesse an der Geschichte seiner Familie und der Bauhaus-Tapete sehr, erzählte er Dr. Gabriele Andretta und ihrem Landtagskollegen Dr. Guido Pott beim Rundgang durch das Unternehmen. „Die Bauhaus-Tapete ist ein Produkt mit einer großartigen Geschichte und eines, das bis heute weiterlebt“, stellte die Landtagspräsidentin fest. Neben Designs und der Entwicklung des Marktes für Tapeten ging es auch um Politik. Emil Rasch war nämlich nicht nur Unternehmer, sondern auch Landtagsabgeordneter in der ersten Wahlperiode des Niedersächsischen Landtages.

Dr. Frederik Rasch stellt die Bauhaus-Kollektion 2019 vor
Dr. Frederik Rasch stellt die Bauhaus-Kollektion 2019 vor (© Waske)
In der Produktion zeigt Dr. Frederik Rasch eine gerade gedruckte Tapete
In der Produktion zeigt Dr. Frederik Rasch eine gerade gedruckte Tapete (© Waske)
Patricia Mersinger, Wolfgang Beckermann, Dr. Gabriele Andretta, Anette Meyer zu Strohen MdL, Dr. Guido Pott MdL und Dr. Frederik Rasch
Patricia Mersinger, Wolfgang Beckermann, Dr. Gabriele Andretta, Anette Meyer zu Strohen MdL, Dr. Guido Pott MdL und Dr. Frederik Rasch (© Waske)

Noch mehr zur Geschichte der Bauhaus-Tapete ließ sich bei der letzten Station der Reise erfahren: Das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück zeigt aktuell die Ausstellung „bauhaustapete - neu aufgerollt“. Kuratorin Dr. Maren Waike-Koormann begrüßte neben Dr. Gabriele Andretta, Dr. Guido Pott und Dr. Frederik Rasch auch die Landtagsabgeordnete Anette Meyer zu Strohen, den Stadtrat Wolfgang Beckermann und Patricia Mersinger, Kultur-Fachbereichsleiterin. Die Ausstellung zeigt viele originale Musterbücher der Bauhaus-Tapete, die ihren Wandel in den Jahrzehnten abbilden. Einige der Raritäten stammen aus dem Familienbesitz von Rasch, so auch ein Teppich von der Bauhaus-Meisterin Gunta Stölzl, Weberin und Textildesignerin. Ein besonderer Schatz, den Dr. Waike-Koormann präsentierte, war das Tagebuch von Maria Rasch: Die Künstlerin aus Bramsche hatte dieses am Bauhaus verfasst und dort ihre Erfahrungen in der Werkstatt für Wandmalerei festgehalten. Dr. Andretta bemerkte, dass Maria Rasch mit ihrem Talent und ihrem Können im Jubiläumsjahr sichtbar werde. Ihre Gemälde und ihr Einsatz für die Bauhaus-Tapete belegten eindrucksvoll ihre Bedeutung.

Mit dem Besuch in Osnabrück endete die Reise auf den Spuren des Bauhauses. Die Landtagspräsidentin resümierte: „In Niedersachsen leben die Ideen der Moderne weiter – in der Architektur, in Produkten wie der Bauhaus-Tapete.“ Und sich mit den Konzepten des sozialen Bauens zu beschäftigen, lohne gerade in der heutigen Zeit.

Kuratorin Dr. Maren Waike-Koormann erklärt Dr. Gabriele Andretta und Anette Meyer zu Strohen MdL die erste Bauhaus-Kollektion
Kuratorin Dr. Maren Waike-Koormann erklärt Dr. Gabriele Andretta und Anette Meyer zu Strohen MdL die erste Bauhaus-Kollektion. (© Waske)
Tobias Rehberger hat als heutiger Künstler die Tapete für seine Kunst genutzt
Tobias Rehberger hat als heutiger Künstler die Tapete für seine Kunst genutzt. (© Waske)

2019-08 Sommerreise: 22 Bilder

Rudolf Becker (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder vor dem Eingang der Museumswohnung
Rudolf Becker (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder vor dem Eingang der Museumswohnung. (© Waske)
Dr. Gabriele Andretta und Rudolf Becker in der Küche der Museumswohnung
Dr. Gabriele Andretta und Rudolf Becker in der Küche der Museumswohnung. (© Waske)
Otto Haeslers Siedlung Italienischer Garten
Otto Haeslers Siedlung Italienischer Garten. (© Waske)
Dennis Bellgart (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder im Treppenhaus der Altstädter Schule
Dennis Bellgart (v.l.), Dr. Gabriele Andretta und Ulrich Kinder im Treppenhaus der Altstädter Schule. (© Waske)
Begrüßung am Barkenhoff: Axel Miesner (v.l.), Bernd Lütjen, Beate C. Arnold, Dr. Gabriele Andretta, Stefan Schwenke, Jörg van den Berg und Matthias Jäger
Begrüßung am Barkenhoff: Axel Miesner (v.l.), Bernd Lütjen, Beate C. Arnold, Dr. Gabriele Andretta, Stefan Schwenke, Jörg van den Berg und Matthias Jäger. (© Waske)
Wegen ihrer Kuppelform wird das Haus auch als Käseglocke bezeichnet
Wegen ihrer Kuppelform wird das Haus auch als Käseglocke bezeichnet. (© Waske)
Örg van den Berg erklärt das Kunstwerk „Duettrufe der Kraniche“ in der Rotunde der Großen Kunstschau
Örg van den Berg erklärt das Kunstwerk „Duettrufe der Kraniche“ in der Rotunde der Großen Kunstschau. (© Waske)
Dr. Gabriele Andretta im Gespräch bei der Oldenburgischen Landschaft
Dr. Gabriele Andretta im Gespräch bei der Oldenburgischen Landschaft. (© Waske)
(v. l.): Andreas Tensfeldt, Esther Niewerth-Baumann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Thomas Kossendey, Hanna Naber MdL, Benno Dräger und Ulf Prange MdL
(v. l.): Andreas Tensfeldt, Esther Niewerth-Baumann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Thomas Kossendey, Hanna Naber MdL, Benno Dräger und Ulf Prange MdL. (© Waske)
Dr. Gabriele Andretta und Horst Milde, von 1990 bis 1998 Präsident des Niedersächsischen Landtages, im Gespräch
Dr. Gabriele Andretta und Horst Milde, von 1990 bis 1998 Präsident des Niedersächsischen Landtages, im Gespräch. (© Waske)
Dr. Gabriele Andretta und Dr. Ursula Warnke vor dem Landesmuseum
Dr. Gabriele Andretta und Dr. Ursula Warnke vor dem Landesmuseum. (© Waske)
Auch in der Dauerausstellung des Museums lässt sich einiges entdecken – diesen riesigen Käfer zum Beispiel
Auch in der Dauerausstellung des Museums lässt sich einiges entdecken – diesen riesigen Käfer zum Beispiel. (© Waske)
(v.l.) Dr. Ursula Warnke, Dr. Gabriele Andretta, Ulf Prange MdL, Adem Ahmad, Dr. Christina Barilaro und Hanna Naber MdL in der Cafeteria
(v.l.) Dr. Ursula Warnke, Dr. Gabriele Andretta, Ulf Prange MdL, Adem Ahmad, Dr. Christina Barilaro und Hanna Naber MdL in der Cafeteria. (© Waske)
Ausnahmsweise dürfen die Besucherinnen und Besucher ihre Meinung – hier zum Thema Wolf – auf die Scheiben der Vitrine schreiben
Ausnahmsweise dürfen die Besucherinnen und Besucher ihre Meinung – hier zum Thema Wolf – auf die Scheiben der Vitrine schreiben. (© Waske)
Gruppenbild vor der Kunsthalle: Holger Ansmann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Petra Stegmann und Christoph Goritz
Gruppenbild vor der Kunsthalle: Holger Ansmann MdL, Dr. Gabriele Andretta, Petra Stegmann und Christoph Goritz. (© Waske)
Petra Stegmann, (r.) und Christoph Goritz (2. v. l.) stellen die Bilder von Moritz Götze Dr. Gabriele Andretta und Holger Ansmann (l.) MdL vor
Petra Stegmann, (r.) und Christoph Goritz (2. v. l.) stellen die Bilder von Moritz Götze Dr. Gabriele Andretta und Holger Ansmann (l.) MdL vor. (© Waske)
Anfassen erlaubt – die Emaille-Bilder von Moritz Götze laden zum Entdecken ein
Anfassen erlaubt – die Emaille-Bilder von Moritz Götze laden zum Entdecken ein. (© Waske)
Dr. Frederik Rasch stellt die Bauhaus-Kollektion 2019 vor
Dr. Frederik Rasch stellt die Bauhaus-Kollektion 2019 vor (© Waske)
In der Produktion zeigt Dr. Frederik Rasch eine gerade gedruckte Tapete
In der Produktion zeigt Dr. Frederik Rasch eine gerade gedruckte Tapete (© Waske)
Patricia Mersinger, Wolfgang Beckermann, Dr. Gabriele Andretta, Anette Meyer zu Strohen MdL, Dr. Guido Pott MdL und Dr. Frederik Rasch
Patricia Mersinger, Wolfgang Beckermann, Dr. Gabriele Andretta, Anette Meyer zu Strohen MdL, Dr. Guido Pott MdL und Dr. Frederik Rasch (© Waske)
Kuratorin Dr. Maren Waike-Koormann erklärt Dr. Gabriele Andretta und Anette Meyer zu Strohen MdL die erste Bauhaus-Kollektion
Kuratorin Dr. Maren Waike-Koormann erklärt Dr. Gabriele Andretta und Anette Meyer zu Strohen MdL die erste Bauhaus-Kollektion. (© Waske)
Tobias Rehberger hat als heutiger Künstler die Tapete für seine Kunst genutzt
Tobias Rehberger hat als heutiger Künstler die Tapete für seine Kunst genutzt. (© Waske)