Besuch des jüdischen Gemeindezentrums Etz Chaim

Rabbiner Dr. Gábor Lengyel erklärt Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta die Bedeutung der Tora-Rollen
Rabbiner Dr. Gábor Lengyel erklärt Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta die Bedeutung der Tora-Rollen. (© Nds. Landtag)

Einen Einblick in das jüdische Leben in Hannover ermöglichte Rabbiner Dr. Gábor Lengyel Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta: Er führte sie durch das 2009 eröffnete Kultur- und Gemeindezentrum Etz Chaim der liberalen jüdischen Gemeinde. Etz Chaim bedeute „Baum des Lebens“, so Lengyel. Der Stamm sei das, was alle Menschen mit jüdischem Glauben eine, die zahlreichen Äste symbolisierten die verschiedenen Formen und Strömungen jüdischen Lebens. Dann wies der Rabbiner auf den Spruch aus der Mischna, der mündlichen Lehre, über dem Toraschrein in Hebräisch: „Auf Deutsch heißt das: Mehr Tora – mehr Lernen – bringt mehr Leben; mehr Gerechtigkeit, mehr Wohltätigkeit bringen mehr Frieden.“

2007 erwarb die Stiftung Liberales Judentum Hannover das Gotteshaus von der evangelisch-lutherischen Gustav-Adolph Gemeinde und baute es mit den hannoverschen Architekten Gesche Grabenhorst und Roger Ahrens um. Etz Chaim verfügt über eine Synagoge, Veranstaltungs- und Seminarräume, eine Bibliothek, eine jüdische Kindertageseinrichtung, ein Jugendzentrum und Gemeindecafé. Andretta zeigte sich von den vielen Angeboten beeindruckt. Der moderne, helle und schlichte Umbau sei sehr ansprechend. Mit Rabbi Lengyel tauschte sie sich zudem über aktuelle Fragen aus – wie eine Erinnerungskultur der jungen Generation gestaltet werden könne und den erstarkenden Antisemitismus.