Neugestaltung des Plenarsaalbereiches

Aufbau des Gerüstes an den Betonwänden des alten Plenarsaales.

Respektvolle Modernisierung

Die Baustelle im Juli 2015. Die Abrissarbeiten sind beendet, mit dem Wiederaufbau wird begonnen.
Juli 2015: Ende der Abrissarbeiten, der Wiederaufbau hat begonnen. (© Tom Figiel)

Umbau im Bestand und Sanierung nach genauen Vorgaben: Dem Architekturbüro Blocher Partners glückte der ersehnte Spagat zwischen Alt und Neu, zeitgemäßer Transparenz und anspruchsvoller Raumplanung, Denkmal- und Urheberrechtsschutz sowie fachgerechter Sanierung.

Beton, Fundament, Grundstein — all diese Begriffe aus dem Bereich der Baukunst werden mit stoischer Beständigkeit assoziiert. Und doch muss sich jedes Gebäude den Herausforderungen eines ständigen ästhetischen, technischen und kulturellen Wandels stellen. Gute Architektur zeichnet sich durch die Fähigkeit zur Veränderung aus. Zukunftsorientierte Baukunst bietet immer auch Potenzial und Raum, um auf neue Ideen und Erfordernisse reagieren zu können.

Mit ihrem Credo der respektvollen Modernisierung setzten die Architekten die Tradition jener Baumeister fort, die das architektonische Erscheinungsbild des Schlosses prägten: Georg Ludwig Friedrich Laves und Dieter Oesterlen. Laves verlieh dem geschichtsträchtigen Bau seine klassizistische Grundprägung. Oesterlen verwandelte die Schlossruine im 20. Jahrhundert in ein Parlament. Dabei verschrieb er sich dem würdevollen Umgang mit dem bereits Dagewesenen, dass er "dem Sinne nach zu restaurieren" bemüht war — eine Linie, die auch für den Umbau ab 2014 richtungsweisend sein sollte.

Für den geschichtsbewussten Ansatz gibt es zahlreiche Beispiele: Der einstige Innenhof ist heute das Foyer — ein offener Raum für Kunst, die mediale Berichterstattung oder Besuchergruppen. Die Proportion der Bedachung der neuen Portikushalle, die umlaufenden Stützen und eine prägnante Materialausbildung im Boden erzeugen Assoziationen mit dem ehemaligen Areal unter freiem Himmel. Die historische Niedersachsentreppe wird neu inszeniert und entfaltet eine größere Wirkung denn je.

Sinnbildlich für die Verbindung von alter Bausubstanz und neuer Architektur ist eine als Lichtband sichtbare verglaste Deckenfuge, die Plenum und Portikushalle verbindet. Sie markiert die Grenzfläche zwischen dem Leineschloss und dem von Oesterlen kontrapunktisch angefügten Bauteil — und zugleich den Übergang vom öffentlichen Publikumsbereich in die Herzkammer der niedersächsischen Demokratie.

Meilensteine (13 Themen)

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Plenarsaal, Empore

Tranzparenz

Demokratische Politik ist transparent und nachvollziehbar – ein Leitgedanke der baulichen Umgestaltung.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Plenarsaal, untere Lobby

Respektvolle Modernisierung

Diverse technische Anforderungen, reichhaltige Geschichte – das vereint der umgestaltete Plenarbereich.

Oktober 2016: Luftaufnahme vom Plenarsaalgebäude mit dem Leineschloss im Hintergrund

Sanierung der Bausubstanz

Urheberrecht und Denkmalschutz galt es zu beachten.

Dachaufbauten des im Umbau befindlichen Plenarsaals mit Klimazentrale: Aufnahme vom Februar 2016

Dachlaterne

Die Dachlaterne steckt heute voller technischer Infrastruktur.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Niedersachsentreppe

Niedersachsentreppe

Die Niedersachsentreppe wurde behutsam überarbeitet.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Plenarsaal, Niedersachsenross an der Präsidiumswand

Niedersachsenross

Einst aus Gips, nun aus Kunststoff: das Niedersachsenross.

Neuer Plenarsaal (ohne Menschen)

Der Plenarsaal

Variable Sitzungordnung: Bis zu 160 Parlamentsmitglieder finden Platz im neuen Plenarsaal.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Bodenmarkierungen, barrierefrei

Barrierefreiheit

Der neugestaltete Plenarbereich ist uneingeschränkt barrierefrei.

Oktober 2016: hier Einbau von Klima- und Lüftungstechnik

Energieeffizienz

Modernste Technik sorgt für Energieeffizienz – und Kostenreduktion.

Akustikpaneele

Raumakustik

Die Macht des Wortes gilt vor allem im Parlament, entsprechend ist der Plenarsaal ausgestattet.

Stühle im Leibniz-Saal

Lichtkonzept

Im Plenarsaal herrscht ununterbrochen Tageslichtqualität.

Besuchergruppe auf der Niedersachsentreppe

Öffentlichkeit

Der neue Plenarbereich bietet Raum und Gelegenheit für Begegnung und Austausch.

Blick durch das Bistro in den Plenarsaal

Stadtbezug

Die Herzkammer der Demokratie im Herzen der Landeshauptstadt.